Hinter dem unscheinbaren Wort Bindegewebe versteckt sich eines der interessantesten Gewebe des Körpers. Lange Zeit von der Medizin ignoriert und in seiner Bedeutung verkannt, steht die Erforschung des Bindegewebes und seine Bedeutung für die innere Körperwahrnehmung und die Entstehung von Schmerzen heute im Fokus der medizinischen Forschung.
Der ganze Organismus ist mit Bindegewebe durchzogen, praktisch alle Organe, Muskeln, Sehnen, Knochen, Gefässe, Nerven, Gehirn und Rückenmark sind davon netzartig umhüllt. Es wurde lange unterschätzt, galt als blosses Stütz-Gerüst- oder Umhüllungsmaterial für Muskeln und Organe, quasi als lebloses Füllmaterial. Heute erkennt man, es ist das grösste komplex zusammenhängende Gewebe-System im Körper. Es ist die Struktur, über die alle Teile und Funktionen des Körpers miteinander in Verbindung stehen und sich gegenseitig beeinflussen.
Zwischen den Zellen des netzartigen Bindegewebes befindet sich eine gelartige Struktur (Interstitium / Extrazelluläre Matrix), in die die Komponenten des Bindegewebes eingebettet sind. In diesem interstitiellen Raum verlaufen die Blutgefässe, Lymphgefässe und Nerven eines Organs und in der Zwischenzellflüssigkeit werden Stoffwechsel-, Reinigungs-, Speicherungs-, Informations- und Abwehrfunktionen gesteuert. Alles, was die Zellen aufnehmen oder abgeben, läuft über das Bindegewebe.
Die Weichteil-Komponenten des Bindegewebes, als Faszien bezeichnet, umhüllen als elastisches, kollagenhaltiges Bindegewebe jedes Organ, jeden Muskel und die einzelnen Muskelfasern sowie den Körper als Ganzes. Intakte Faszien halten unsere Organe an ihrem Platz, schützen die Muskeln vor Verletzungen und sorgen dafür, dass Gelenke und Bandscheiben in ihrer Form bleiben. Die Nervenendigungen in den Faszien informieren das Gehirn permanent über Bewegung, Lage, Druck, Spannung und Schmerzen im jeweiligen Organ, Muskel oder Körperteil und ermöglichen so die ‚innere’ Wahrnehmung oder Eigenwahrnehmung.
Faszien können verhärten und verkleben
Durch Bewegungsmangel, Überlastungen, Fehlhaltungen, Stress und Trauma können sich die Faszien verhärten und verkleben. Sind die Faszien verklebt, ist das gesamte Regulationssystem des Bindegewebes betroffen und es kommt zu Verspannungen und unklaren Schmerzen in Organen und Muskeln.
Connectiv#Ology
Der AP-Spezialist und Physiotherapeut Marco Rado hat mit Connectiv#Ology eine Methode entwickelt, die ermöglicht, das Bindegewebe über das vertiefte Arbeiten an den Tendino Muskulären Meridianen in ihrer Beziehung zu Muskelketten und Faszien mit kinesiologischen Verfahrensweisen zu balancieren. Er integriert dabei umfassendes Wissen aus der traditionellen Chinesischen Medizin mit Techniken aus der Osteopathie, des Rolfing und der Fascialen Integration. Diese Methode ermöglicht jegliche Art von Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Sportverletzungen, Haltungsprobleme oder Narben zu balancieren.
Das Gedächtnis des Körpers oder Zellgedächtnis
Das Bindegewebe hat aber nicht nur physiologische Aufgaben, es bildet auch eine Art Brücke zwischen unseren Gefühlen und unserer Körperlichkeit, das sogenannte Gedächtnis des Körpers oder Zellgedächtnis. Alle Erfahrungen und Erlebnisse und die damit verbundenen Gefühle werden in den Muskeln, Knochen, Organen und im Bindegewebe gespeichert. Wurden stressvolle oder traumatische Erinnerungen abgespeichert, können diese über manuelle Techniken, die Verklebungen und Verhärtungen im faszialen Bindegewebe auslösen, befreit werden.
Connectiv#Ology – Die Kinesiologie des Bindegewebes nach der Methode von Marco Rado.