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Die Arbeit mit dem Familienbrett in der Kinesiologie

Mag. Alexandra Tobar

Die Arbeit mit dem Familien- oder Systembrett ist keine eigene therapeutische Richtung, sondern ein bereicherndes Hilfsmittel, das auch in der kinesiologischen Praxis in Form einer kompletten Sitzung oder als Setup einsetzbar ist.

Das Familienbrett ist in der Regel ein Holzbrett, auf dem kleine Figuren und/oder Symbole aufgestellt werden, um beispielsweise Familienstrukturen, Teamstrukturen oder Prozesse darzustellen. Es können auch psychische Strukturen wie Symptome, Verhaltensmuster oder Potentiale aufgestellt werden.

Unser Gehirn ist so strukturiert, dass wir auf ein Problem sofort reagieren, oft noch bevor der bewusste Verstand sich einschaltet. Sobald das Problem sichtbar wird, können wir die spontane Suche nach Lösungen gar nicht verhindern. Diesen automatisierten Vorgang nutzen die Methoden der systemischen Aufstellungen.

Aufstellungsarbeit – aus der Perspective des Beobachters

Die Konstellation eines Systems wird im Überblick, quasi aus der Perspektive eines Beobachters, gesehen. Auf einen Blick wird klar, welche Personen bzgl. einer bestimmten Fragestellung involviert sind, wie die Personen zueinander stehen (beispielsweise durch deren Entfernung / Position / Blickrichtung), ob und welche Art von Vernetzungen es gibt zwischen den einzelnen Personen (z.B. Koalitionen / Subsysteme / Stellung der Geschwister / Hierarchien) und das Unterbewusstsein beginnt spontan mit der Analyse und der Suche nach Lösungen. Manchmal hilft es bereits, die Situation aus dieser Vogelperspektive zu betrachten, um die Fragestellung zu klären, manchmal verändert sich das ganze System, wenn eine der Figuren auf dem Brett auf eine andere Position gestellt wird oder manchmal wird alles klar, wenn das Systembrett von der anderen Seite betrachtet wird.

Diese Aufstellungsarbeit kann helfen, die eigene Rolle in einem bestimmten System zu erkennen, blinde Flecken, festgefahrene Muster oder Verstrickungen aufzudecken und deren Auswirkungen zu sehen. Dadurch kann sich ein völlig neues Verständnis für bestehende Konflikte entwickeln, bei denen wir uns schon immer gefragt haben, woher diese kommen oder wieso wir uns in bestimmten Situationen oder gegenüber bestimmten Personen seltsam verhalten, respektive fühlen.