Das Herz gilt seit Jahrhunderten in vielen Traditionen als der Sitz von Emotionen, Intuition, Weisheit, Mut, Leidenschaft und Liebe. In der westlichen Medizin wurde das Herz hingegen lange Zeit rein mechanisch betrachtet, eine Pumpe eben, die das Blut durch den Körper pumpt und so den Blutkreislauf aufrecht erhält.
Die moderne Neurokardiologie untersucht, wie das Gehirn und das Herz über das Nervensystem miteinander kommunizieren und zeigt, dass das Herz tatsächlich viel mehr ist als nur eine einfache Pumpe. Das Herz verfügt über ein eigenes komplexes intrinsisches Nervensystem, das mit mehr als 50’000 Neuronen weit genug ausgebildet ist, um als ein kleines Gehirn zu gelten. Dieses ‚Herzhirn’ ist fähig, unabhängig vom Kopfhirn zu funktionieren, zu lernen, zu erinnern, zu fühlen und funktionelle Entscheidungen zu treffen. Als hoch entwickeltes Sinneszentrum produziert das ‚Herzhirn’ Hormone und Neurotransmitter, empfängt und verarbeitet Informationen und beeinflusst so unsere Wahrnehmung, Kreativität, Leistung und unser emotionales Gleichgewicht. Es leitet (wie das ,Bauchhirn’) mehr Informationen an das Gehirn als das Gehirn an das Herz.
All dies weist darauf hin, dass unser Herz eine besondere integrative Rolle in unserem Körper spielt. Es ist ein hochkomplexes, selbstorganisiertes sensorisches Organ mit einem eigenen kleinen Gehirn, das über das Nervensystem, das Hormonsystem und andere Bahnen mit dem Gehirn kommuniziert und es beeinflusst. Diese Erkenntnisse lösen langsam aber sicher die maschinenorientierte Sichtweise ab, welche das Herz lediglich als austauschbare Pumpe betrachtet und das traditionelle Wissen als blosse esoterische Metapher.
Der AP-Spezialist und Physiotherapeut Marco Rado stellt bei dieser Methode das ‚Herzhirn’ ins Zentrum und die neurologischen Regelkreise, die an emotionaler Ausgeglichenheit, emotionalem Gedächtnis und Sozialverhalten beteiligt sind.